Vom 18. - 22. April 2022 waren wir mit einem gemieteten Wohnanhänger Typ Kulba Rebel Teadrop Wohnwagen für einige Tage in Deutschland auf verschiedenen Campingplätzen unterwegs. Los ging es von der Vermietstation (Relaxtrailer, damals noch bei Bremen inzwischen in Stuhr). Zunächst führte unsere Reise nach Brilon (NRW), wo wir den höchsten Wasserfall des Bundeslandes in Plästerlegge (ca. 30 km von Brilon entfernt) besuchten und bestaunten.
Von Brilon aus ging es nach Bonn. Dort blieben wir zwei Nächte.
Anschließend führen wir über einen Campingplatz an der Nordsee zurück Richtung Bremen, wo wir den Kulba wieder abgegeben haben.
Der Vermieter war sehr nett und machte eine ausführliche Einweisung. Daher uneingeschränkte Empfehlung der Firma Relaxtrailer.
Nun zu unseren Erfahrungen mit dem Kulba Rebel:
Positiv:
- Die Küche im Heck ist wirklich Klasse. Alles, was zum Camping gebraucht wird, war dabei: Ein 2-Flammen-Gaskocher samt Kartusche (die - so unser Vermieter etwas mühsam im Teardrop festgemacht wird), eine Kühlbox, die sehr flott runterkühlte und eine Spüle (die haben wir allerdings nicht in Betrieb genommen, da wir den Wassertank nicht füllen wollten, um beim Gewicht des Anhängers zu sparen).
- Das Leergewicht des Anhängers ist optimal für kleine Autos bzw. Autos mit wenig Anhängelast.
- Man kann tatsächlich gut zu zweit innen übernachten.
- Es gibt Fliegengitter an den Türen und am Dachfenster und einen Sichtschutz/Blende, so dass man auch am Tag den Innenraum gut verdunkeln kann.
- Es gibt eine Möglichkeit, den Kulba mit dem Stromnetz zu verbinden und über die Innensteckdose dann im Anhänger 220 Volt Geräte betreiben zu können. Was nicht dabei ist, aber uns vom Vermieter netterweise zur Verfügung gestellt wurde, war eine Kabeltrommel und ein Kabel, mit dem man an Campingplätzen den Strom an den Wohnwagen führt. Für Neulinge: Auf Campingplätzen gibt es spezielle Stecker, die einer europäischen Norm entsprechen, die man aber sonst im Hausgebrauch in Deutschland kaum verwendet.
- Der Spritverbrauch liegt nur um ca. 3 Liter höher als ohne Wohnwagen an der Kupplung.
- Man braucht keine zusätzlichen Außenspiegel am PKW, da man gut seitlich vorbei schauen konnte, wenn man auf der Autobahn einen langsamen LKW überholen wollte.
- Es gibt Vorzelte und viel Zubehör (das haben wir allerdings nicht getestet).
Negativ:
- Es fehlt eine Heizung - das bedeutet: Wenn es draußen nachts kühl wird und im Laufe der Zeit auch der Kulba trotz Dämmung innen auskühlt, entsteht im Innenraum Kondenswasser - es sei denn, man lüftet dann. Aber dann ist es einem eben trotz Schlafsack manchmal zu kalt. Für Reisen in Richtung Norwegen und andere kühlere Gegenden ist der Kulba daher nicht unbedingt die erste Wahl.
- Die Stromversorgung im Kulba während der Fahrt auf längeren Strecken ist unserer Information nach nur über die im Kulba befindliche Batterie möglich, aber nicht über die Stromversorgung an der Anhängerkupplung. Wir hatten deshalb eine eigene Kühlbox für längere Autofahrten, in die wir empfindliche Lebensmittel dann für die Fahrabschnitte umgeladen haben.
- Die Türschlösser waren im Alltagstest wenig ausdauernd: Ein Schloss ließ sich mit dem Schlüssel von Außen nicht mehr richtig öffnen und zusperren. Man musste es von Innen her verriegeln und ggf. die Türe aufmachen. Die andere Türe funktionierte bis zur Rückgabe gut, aber als dann die Übergabe war, machte sie auch Probleme. Hier sollte die Qualitätskontrolle und der Einkauf von Kulba noch genauer hinsehen - oder wir hatten ein "Montagsexemplar"?
- Wenn es mal 2 - 3 Tage am Stück regnet und es windig ist, möchte man lieber nicht im Freien kochen. Dafür wäre es besser, wenn man die Küche von innen her bedienen könnte, wie das bei größeren Wohnwagen ja die Regel ist.
- Der Anschaffungspreis ist im Vergleich zu größeren Wohnwagen relativ hoch. Allerdings braucht man für diese eben ein anderes Zugfahrzeug.
Fazit: Die Reise war ein schönes Erlebnis, nur das Kondenswasser störte uns wirklich. Die Türschlösser kann man vielleicht von einem KFZ-Mechaniker gegen Schlösser mit besserer Qualität austauschen lassen, wenn man sich den Kulba kaufen möchte.
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